Auf dem Gelände des SOS-Kinderdorfes Port-au-Prince-Santo gibt es seit 1984 eine Grund- und Sekundarschule für fast 1.200 Schülerinnen und Schüler.
Vom Schulanfänger bis zum Mittleren Schulabschluss lernen die Kinder Lesen und Schreiben, Rechnen, Sprachen, Naturwissenschaften aber auch Fächer wie Sport oder Musik.
Neben den Klassenräumen, Computerklassen, Labors und einer Bücherei gibt es ein Lehrerausbildungszentrum, das auch Lehrer:innen aus Schulen der Umgebung schult, um das Bildungsniveau im Land zu verbessern.
Alle Schülerinnen und Schüler bekommen täglich ein kostenloses Schulessen. Aufgrund der hohen Armut im Land ist das für viele die einzige richtige Mahlzeit des Tages.
Viele der Eltern haben selbst nie eine Schule besucht, daher legen die Lehrerinnen und Lehrer auch großes Augenmerk darauf, die Talente der Kinder zu fördern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Dabei arbeiten sie auch direkt mit den Eltern zusammen und setzen sich für das Recht der Kinder auf Bildung ein, damit die Familien den Armutszyklus durchbrechen können.
Haiti, ein Land im Ausnahmezustand
Das haitianische Schul- und Bildungssystem ist für den Großteil der Menschen völlig unzureichend, und die Sicherheitslage ist prekär: Bewaffnete Raubüberfälle, Gewalt gegen Frauen und Kinder, Entführungen von Menschen oder Kämpfe zwischen bewaffneten Banden sind derzeit in Haiti an der Tagesordnung. Aufgrund der hohen Kriminalität und Unruhen im Land wird Schule durch Wachpersonal geschützt.
Fotos:
Alejandra Kaiser, Danielle Pereira